Betriebliche Altersversorgung


Betriebliche Altersversorgung

Die betriebliche Altersversorgung, kurz bAV, ist für jeden Arbeitnehmer ein wesentlicher Baustein zur Sicherung von Einkünften und Lebensstandard im Alter. Sie ergänzt die gesetzliche Rentenversicherung und wird durch Vorteile bei Steuern und Sozialabgaben gefördert. Nicht nur für den Arbeitnehmer, auch für den Arbeitgeber gibt es handfeste Vorteile.

Das Betriebsrentengesetz regelt fünf Durchführungswege

Wegen der großen Bedeutung der bAV für die soziale Sicherung hat der Gesetzgeber ein umfassendes Regelwerk geschaffen, das insbesondere dem Arbeitnehmer höchstmögliche Sicherheit verschaffen soll, gleichzeitig aber auch für Flexibilität beim Wechsel des Arbeitsplatzes sorgt. Das Gesetz zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung (Betriebsrentengesetz), amtlich abgekürzt BetrAVG, nennt fünf zulässige Durchführungswege:

  • Direktzusage

Hier bildet der Arbeitgeber Rückstellungen für die bAV der Mitarbeiter. Wie er das Geld anlegt, bleibt ihm überlassen, er muss die Anlagen aber durch eine für ihn beitragspflichtige Versicherung über den Pensionssicherungsverein, einen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, gegen Verlust schützen.

  • Unterstützungskasse

Dies ist der älteste Durchführungsweg der bAV. Die Unterstützungskasse ist ein separates Unternehmen, das die Versorgungszusage für den jeweiligen Arbeitgeber übernimmt. Wie bei der Direktzusage entscheidet der Arbeitgeber frei über die Kapitalanlage und muss Insolvenzschutz über den Pensionssicherungsverein sicherstellen.

  • Pensionskasse

Anders als die Unterstützungskasse ist die Pensionskasse ein eigenständiges Versicherungsunternehmen, das einer entsprechenden staatlichen Aufsicht und Beschränkungen in den möglichen Kapitalanlagen unterliegt.

  • Direktversicherung

Die Direktversicherung wird von vielen Lebensversicherern angeboten, was die Durchführung der bAV für den Arbeitgeber sehr einfach in der Verwaltung macht. Seit einer Gesetzesreform 2005 entspricht die Direktversicherung steuerlich weitgehend der Pensionskasse.

  • Pensionsfonds

Dieser 2002 neu eingeführte Durchführungsweg ist eine Versorgungseinrichtung ähnlich der Pensionskasse, aber mit Erleichterungen bei der Kapitalanlage. Eine hohe Aktienquote soll bessere Renditen gewährleisten, die Absicherung erfolgt über den Pensionssicherungsverein.

Steuervorteile und geringere Sozialabgaben für den Arbeitnehmer

Der Arbeitnehmer hat einen Rechtsanspruch auf die Umwandlung von Anteilen seines Arbeitsentgelts in eine bAV. Sein Vorteil: Die umgewandelten Teile sind in definierten Grenzen nicht steuer- und sozialversicherungspflichtig. Zwar werden die späteren Leistungen aus der bAV besteuert, aber dies passiert in einer Zeit, in der die steuerpflichtigen Einkünfte meist geringer sind als während des Berufslebens und damit auch niedrigere Steuersätze Anwendung finden.

Finanzielle Vorteile und höhere Arbeitgeberattraktivität

Ebenso wie der Arbeitnehmer spart auch der Arbeitgeber seinen Anteil an den Sozialversicherungsbeiträgen. Zudem stellen seine Zahlungen für die bAV Betriebsausgaben dar, die den steuerpflichtigen Gewinn mindern. Immer wichtiger wird aber ein immaterieller Vorteil: Im Kampf um Fachkräfte steigert eine vom Arbeitgeber bezuschusste bAV enorm die Attraktivität des Arbeitgebers.